Ersatzneubau Wohnhaus Bahnhofstrasse
Oberuzwil, Schweiz
Die Baugenossenschaft SVEA beauftragte uns 2015 eine Machbarkeitsstudie zur Liegenschaft an der Bahnhofstrasse 38 in Oberuzwil zu erarbeiten. Sehr grosse Ausnützungsreserven führten zur Planung eines Ersatzneubaus in einer baurechtlich herausfordernden Ausgangssituation. Der Entwurf macht sich die erheblichen Terrainunterschiede zu Nutze, in dem die Zufahrt zur talseitig und somit ebenerdig erfolgt. Der Hauseingang zeigt sich deutlich an der repräsentativen Längsseite auf Erdgeschossniveau und adressiert das neue Haus klar in der Umgebung. Die Stirnseite, hangseitig zur Bahnhofstrasse, orientiert sich an den Proportionen des geschützten Ortsbildes. Die Form resultiert einerseits aus der ortsbaulichen Analyse, andererseits wird der Baukörper durch die geknickten Fassaden in seinem wahrnehmbaren Volumen reduziert und kann so auf die Nachbarschaft reagieren. Es entstehen 17 Einheiten mit einem breiten Wohnungsmix.
Das Bauwerk entsteht in Hybridbauweise mit selbsttragenden Holzfassade. Tragende Bauteile im Inneren wie Decken, Treppenhauskern, und Wohnungstrennwände werden in Massivbau ausgeführt. Das energetische Konzept umfasst die Energieerzeugung durch Erdwärme mittels Erdsonden und Wärmepumpe, unterstützt durch eine Solaranlage.
Die Konstruktion wird durch die Materialisierung sichtbar gemacht: Die selbsttragende Holzfassade wird mit einheimischer Fichte verschalt, die Deckenstirne werden mit umlaufenden Glasfaserbetonelementen gezeigt und die Sockelgeschosse in verputzten Massivbau ausgeführt.